Galizien war und ist meine Lieblingsregion in Spanien. Umso mehr freute ich mich als ich die Grenze zu Galicia überquerte. Der letzte Teil soll bekanntlich der schwierigste sein. Für mich jedoch war das Ziel in greifbarer Nähe und ich konnte es kaum abwarten endlich in Santiago de Compostela anzukommen. Mein Körper schüttete täglich so viel Glücksgefühle aus, das mich nichts aufhalten konnte. Ich pilgerte von Dorf zu Dorf, Stadt zu Stadt und machte nur Pausen zum Essen, Schlafen und natürlich fotografieren. Ich erhöhte meine tägliche Wanderstrecke auf 40 Kilometer und mehr. Nur so konnte ich die 700 km in 19 Tagen schaffen.
Aus dem Pilgerweg wurde ein Marathon, zumindest für mich
Nur die harten kommen in den Garten…
Ich unterhielt mich hin und wieder mit meinen Mitreisenden, die mich nur mit Riesenaugen anschauten und den Kopf schüttelten. Müdigkeit verspührte ich keine. Dies lag wahrscheinlich daran, dass ich mich komplett auf das Abenteuer und die Natur eingelassen hatte. Die Natur war mein Zuhause, mein Zelt war mein Schutz und sorgte für ein bisschen Privatsphäre. Der Rucksack war jedoch mein einziges Problem. Die Tragegurte waren nach zwei Wochen intensiven Tragens bereits dünner geworden und aufgrund des Gewichtes, bekam ich so langsam Rückenschmerzen. 12 Kilogramm fühlten sich an wie 50 kg. Ich reduzierte das Gewicht auf das Minimum. Eine professionelle Spiegelreflex (Link) wiegt jedoch mit allem drum und dran trotzdem zwei Kilogramm. Das zweite Paar Schuhe hatte ich lange hinter mich gelassen und wanderte nur noch mit den Wanderschuhen. Für den geringen Preis hielten diese jedoch bis zum heutigen Tag. Blasenfrei kam ich zwar nicht davon, für den wechselnden Untergrund hatte ich einen guten Halt. Bis auf den Staub konnten den Schuhen nichts anhaben. Wasser blieb schön draussen, die Sohle schützte vor spitzigen Steinen und der Tragekomfort blieb erhalten.
Die letzten Kilometer auf dem Jakobsweg
Die letzten 160 Kilometer waren angebrochen und in vier Tagen sollte ich Santiago de Compostela erreichen. Diese Tage fühlten sich an wie eine Woche. Wie es weiterging, könnt ihr im letzten Teil des Jakobsweges nachlesen. Vielen Dank das ihr so weit gelesen habt. Für Tipps und Anregungen könnt ihr mich gerne anschreiben. Vielleicht sieht man sich ja bei meinem nächsten Versuch, den Jakobsweg in einer Woche zu schaffen, natürlich mit dem Fahrrad…Hier geht es zum letzten Teil auf dem Jakobsweg.
Ein Gedanke zu “Jakobsweg Teil 5 – Wandern durch Galizien”